Beeindruckende Leistung des deutschen Schülerteams bei der erstmals online ausgetragenen 51. Internationalen PhysikOlympiade 2021
Das deutsche Schülerteam der 51. IPhO 2021 am IPN in Kiel. V.l.n.r.: Jonas Hübner (Silber), Anton Tizian Haas (Bronze), Théo Lequy (Silber), Andreas Feuerpfeil (Silber) und Seán Sdahl (Silber)
Das fünfköpfige deutsche Nationalteam für die Internationale PhysikOlympiade - kurz IPhO - hat sich in einem vierstufigen Auswahlwettbewerb, der PhysikOlympiade in Deutschland, unter mehr als 940 Schülerinnen und Schülern für die IPhO 2021 qualifiziert. Es bestand aus den Schülern:
Andreas Feuerpfeil, Gymnasium Alexandrinum (Coburg)
Anton Tizian Haas, Max-Steenbeck-Gymnasium (Cottbus)
Jonas Hübner, Friedrichsgymnasium (Kassel)
Théo Lequy, Werner-von-Siemens-Gymnasium (Magdeburg)
Seán Sdahl, Paracelsus-Gymnasium (Stuttgart)
Sie errangen 1 Bronze- und 4 Silbermedaillen, die sie in den nächsten Wochen per Post zugesendet bekommen. Die Ergebnisse der Schüler liegen relativ dicht bei einander und alle fünf haben sich im vorderen Drittel der Teilnehmenden platziert. Damit erreicht das Team im Ranking nach Punkten einen sehr guten 16. Platz unter insgesamt 75 teilnehmenden Nationen.
Unter der Schirmherrschaft des litauischen Präsidenten wurde die IPhO 2021 vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Sport in Litauen, dem Lithuanian Centre of Non-Formal Youth Education und der Universität Vilnius organisiert. Schweren Herzens entschieden sich die Veranstalter im Mai 2021 aufgrund der Corona-Pandemie dafür, die IPhO 2021 gänzlich online durchzuführen. Mit einem enormen logistischen Aufwand wurden Experimentiermaterialien in die ganze Welt verschickt, virtuelle Räume gestaltet und online Interaktionen vorbereitet. Das hat in den allermeisten Fällen sehr gut geklappt und in den wenigen Fällen, wo das Experimentiermaterial nicht angekommen ist, wurden Lösungen zur Durchführung der experimentellen Klausur als ferngesteuertes Experiment gefunden.
Die Teilnehmenden sollten, wenn möglich, an einem Ort in ihrem Heimatland zusammenkommen, um gemeinsam an den jeweils 5-stündigen Online-Klausuren teilzunehmen. In Deutschland fiel die Wahl auf Kiel und neben den Online-Aktivitäten aus Litauen, von kulturellen Highlights bis zur Vorlesung des Physiknobelpreisträgers Prof. Didier Queloz, konnten die Olympionikinnen und Olympioniken Experimentiererfahrung sammeln und ihre Kräfte im Hochseilgarten messen.
Im Zentrum der PhysikOlympiade stehen die experimentellen und theoretischen Klausuren, bei denen es in diesem Jahr im experimentellen Teil einerseits um Kondensatoren bei unterschiedlichen Temperaturen und andererseits um elektrische und thermische Eigenschaften von Leuchtdioden (LEDs) ging. In der theoretischen Klausur stammte die erste Aufgabe aus dem Bereich der planetarischen Physik und thematisierte den Mittelozeanischen Rücken sowie seismische Wellen. Bei der zweiten Aufgabe standen elektrostatische Linsen im Fokus und die letzte Aufgabe griff schließlich Aspekte der modernen Physik auf – so z. B. optische Eigenschaften von Molekülen oder die Bose-Einstein-Kondensation. Insgesamt stellten die zu bearbeitenden Probleme eine echte Herausforderung dar und setzten großes physikalisches Wissen und Können voraus.
Unterstützt wurden die Schüler von den ehemaligen Teilnehmern der PhysikOlympiade Axel Boeltzig (Universität Neapel) und Johannes Rothe (Technische Universität München), die als Team-Leader ebenfalls nach Kiel kamen, sowie von Dürken Quaas und Paul Tschisgale als Betreuende von Seiten des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN), das für den nationalen Auswahlwettbewerb verantwortlich ist.
Der Herausforderung, die IPhO 2021 erstmalig in diesem Format und über fast alle Zeitzonen hinweg durchzuführen, hat sich Litauen mutig gestellt und sie mit großem Erfolg gemeistert. Wir danken allen Organisatorinnen und Organisatoren herzlich für die Chance die Teilnehmenden auch in diesem Jahr zusammenzubringen. Die deutschen Teammitglieder und Betreuenden haben sich dabei sehr über die Möglichkeit gefreut, gemeinsam in Kiel an dem Wettbewerb teilzunehmen.
Großer Dank gebührt außerdem allen Unterstützern des nationalen Wettbewerbs im zurückliegenden Wettbewerbsjahr!
Kontakt:
Dr. Stefan Petersen
IPN an der Universität Kiel, Olshausenstraße 62
24098 Kiel
Tel.: 0431 / 880-5120
E-Mail: [Email protection active, please enable JavaScript.]
Web: www.ipho.info
Bildunterschrift: Das deutsche Schülerteam der 51. IPhO 2021 am IPN in Kiel. V.l.n.r.: Jonas Hübner (Silber), Anton Tizian Haas (Bronze), Théo Lequy (Silber), Andreas Feuerpfeil (Silber) und Seán Sdahl (Silber).