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DFG bewilligt Transferforschung zu sprachbildendem Mathematikunterricht

31. August 2021

Das von Prof. Dr. Susanne Prediger (IPN, TU Dortmund) und Dr. Jennifer Dröse (Universität Paderborn) beantragte Projekt „MuM-Pro-Lesen“ zur Professionalisierung von Lehrkräften für sprachbildenden Mathematikunterricht wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligt und wird von ihr mit 798 000 Euro (davon 427 000 Euro ins IPN)  für 3 Jahre gefördert.

Für eine effektive Sprachbildung im Fachunterricht ist es essentiell, dass Lehrkräfte nicht nur sprachliche Anforderungen diagnostizieren, sondern Lernende anschließend auch bei der Bewältigung dieser fokussiert fördern und unterstützen. Obwohl Konzepte zur mathematikbezogenen Leseverständnisförderung bereits existieren, ist in der Professionalisierungsforschung noch unklar, was genau Lehrkräfte brauchen, um diese umzusetzen. Daher stellen sich Fragen wie: Wie entwickeln Lehrkräfte die Diagnose- und Förderkompetenz zum Leseverständnis am besten? Reichen Unterrichtsmaterialien aus oder müssen in der Fortbildung Schwierigkeiten der Lernenden und / oder Förderansätze detailliert besprochen werden?

An diesen Fragen setzt das Projekt MuM-Pro-Lesen an, in dem es empirisch spezifizieren wird, wie Fortbildungsangebote und Unterstützung durch Unterrichtsmaterialien thematisch ausgerichtet sein müssen, um die professionellen Kompetenzen von Lehrkräften auszubauen. Untersucht wird dies exemplarisch innerhalb eines experimentellen Interventionsdesigns. Die Studie leistet darüber hinaus einen Beitrag zur Theoriebildung der fachdidaktischen Transferforschung, konkretisiert am Beispiel sprachbildender Förderansätze. Erzielt wird durch die Studie empirisch fundiertes Erklärungswissen, zu Relevanz und Zusammenhängen einzelner Komponenten professioneller Kompetenz (z. B. zwischen Diagnose- und Förderkompetenz). Zudem wird Handlungswissen generiert, wie professionelle Kompetenz durch Materialunterstützung und Fortbildung weiterentwickelt werden kann, ein bisher empirisch kaum untersuchtes Feld.

Prof. Dr. Susanne Prediger betont den Wert des Projektes für das relativ junge Forschungsfeld der Transferforschung: „Diese praktischen Fragen sind für die Ausgestaltung von Transferprojekten grundlegend, weil sie ebenfalls Einfluss auf die Strategien vieler weiterer Transferprojekte haben“. So können über den konkreten Gegenstand hinaus strukturelle Einsichten gewonnen, die später auf andere Teilbereiche professioneller Kompetenz von Lehrkräften übertragen und dort überprüft werden. „Dass auch die DFG nun solch fachbezogene Transferforschung unterstützt, ist ein erster Meilenstein für die neue Abteilung Fachbezogener Erkenntnistransfer des IPN und ihre Kooperation mit dem DZLM-Netzwerk“, so Prof. Dr. Prediger weiter.

 

Kontakt am IPN
Prof. Dr. Susanne Prediger