DFG fördert Fortsetzung der IPN-Schulbuchstudie: Wie wirken Schulbücher auf die Gestaltung von Mathematikunterricht in der Grundschule?
Die Fortsetzung der IPN-Schulbuchstudie fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) mit mehr als einer halben Millionen Euro.
Mathematikschulbücher gehören zu den wichtigsten curricularen Materialien und werden insbesondere in der Grundschule von den meisten Lehrkräften als Basis für ihre Unterrichtsplanung genutzt. Im Rahmen der IPN-Schulbuchstudie konnte zum einen gezeigt werden, dass sich die Mathematikschulbücher nicht nur hinsichtlich der inhaltlichen Gestaltung, sondern auch in der didaktischen Qualität der aufbereiteten Lehrplaninhalte mitunter deutlich unterscheiden. Zum anderen machten Befunde einer Längsschnittstudie deutlich, dass die Schulbuchwahl für eine Schulklasse substanziell mit dem Lernzuwachs der Grundschulkinder im Fach Mathematik zusammenhängt. Anhand verschiedener Lehrplaninhalte aus dem Bereich Arithmetik konnte in der IPN-Schulbuchstudie empirische Evidenz für den Zusammenhang zwischen Schulbuchqualität und Leistungszuwachs der Kinder bei diesen Inhalten festgestellt werden. Offen blieb bei der bisherigen Forschung allerdings, wie der Wirkmechanismus aussieht, d.h. wie die Schulbuchqualität die Qualität der Lerngelegenheiten für die Grundschulkinder im Mathematikunterricht beeinflusst. Diese Fragestellungen sollen nun in dem von der DFG geförderten Projekt „Effekte von Mathematikschulbüchern auf das implementierte und erreichte Curriculum in der Grundschule“ genauer in den Blick genommen werden. Zentrale Untersuchungsziele sind dabei, inwiefern der Zusammenhang zwischen Schulbuchqualität und dem Leistungszuwachs der Grundschulkinder durch die Qualität der unterrichtlichen Umsetzung der Schulbuchinhalte vermittelt wird und wie das Professionswissen der Lehrkräfte diesen Prozess beeinflusst. Zudem wird analysiert, wie Mathematikschulbücher in Schulen ausgewählt werden und welche Faktoren Einfluss auf die Schulbuchwahl haben. Die Ergebnisse des neuen Projekts sollen noch detaillierteren Aufschluss darüber geben, welche Rolle das Mathematikschulbuch für den Lernerfolg von Grundschulkindern im Fach Mathematik spielt. Auf Basis der Befunde können dann Ansätze zur Unterstützung von Lehrkräften entwickelt werden, sodass mit dem Einsatz von Schulbüchern im Mathematikunterricht möglichst gute Lerngelegenheiten für die Kinder geschaffen werden können.
Das neue DFG-Projekt wird gemeinsam geleitet von Prof. Dr. Aiso Heinze, Direktor der IPN-Abteilung Didaktik der Mathematik, und Prof. Dr. Ann-Katrin van den Ham, Juniorprofessorin für Erziehungswissenschaften mit dem Schwerpunkt Forschungsmethoden an der Universität Hamburg, die sich die Fördersumme von 523.000 € teilen. Damit setzt das bewährte Forschungsteam der IPN-Schulbuchstudie, die von Aiso Heinze geleitet und von Frau van den Ham als damalige Postdoktorandin am IPN koordiniert wurde, seine gemeinsame Arbeit an diesem zentralen Forschungsthema fort.
Kontakt am IPN
Prof. Dr. Aiso Heinze
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Mehr zur IPN-Schulbuchstudie erfahren Sie auf der Projekt-Website.
Dort finden Sie auch den Link zur Folge des IPN-Podcasts, bei dem es um die Qualität von Mathematikschulbüchern geht. Hören Sie doch mal rein!