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ELLSA

Der Einfluss visueller und verbaler Lernstile auf das Lernen mit Standbildern oder Animationen in computergestützten Lernumgebungen

Projektlaufzeit:
Juli 2013 - Mai 2015
Personen:
Dr. Tim Höffler, Didaktik der Chemie
Prof. Dr. Helmut Prechtl, Universität Postdam
Marta Koć-Januchta, Didaktik der Chemie


Projektbeschreibung:
Die kognitionspsychologisch ausgerichtete Forschung zum computergestützten Multimedia-Lernen liefert Erkenntnisse darüber, wie Lernumgebungen zu gestalten sind, um Lernende beim Wissenserwerb in unterschiedlichsten Domänen zu unterstützen. Ein Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Art und Weise, wie verbales Material und Visualisierungen präsentiert werden sollen. Während zur Kombination von Texten mit bildhaftem Material schon weitgehend gesicherte Befunde vorliegen, bleibt die Frage nach der besseren Wirksamkeit von statischen oder dynamischen Visualisierungen, d.h. Standbildern oder Animationen, umstritten. Die lernförderlichen Wirkungen solcher multimedialer Arrangements werden entscheidend von individuellen Lernervoraussetzungen beeinflusst.

Das übergeordnete Ziel dieses Forschungsvorhabens liegt darin, den Einfluss einer individuellen Lernervoraussetzung wie dem kognitiven Stil auf das Lernen mit dynamischen und nicht-dynamischen Visualisierungen in Kombination mit Texten zu erforschen, um so weitere Hinweise auf einen sinnvollen, zielgerichteten und lernerorientierten Einsatz "Neuer Medien" für das naturwissenschaftliche Lehren und Lernen zu erlangen. Auf theoretischer Ebene sollen neue Erkenntnisse zum kognitiven Stil gewonnen werden, einerseits hinsichtlich der Messung sowie der Korrelation zu verwandten Konstrukten, andererseits hinsichtlich des Einflusses auf das Lernen mit Animationen und Standbildern (analog zu bereits gesicherten Wirkungsweisen anderer Konstrukte wie dem räumlichen Vorstellungsvermögen). Zudem soll so ein weiterer Erklärungsansatz für in der Vergangenheit divergente Ergebnisse zum Lernvorteil von Animationen kontra Standbildern gewonnen werden. Auf didaktisch-methodischer Ebene werden praktische Implikationen für den sinnvollen Einsatz dynamischer Medien unter Berücksichtigung individueller Lernervoraussetzungen erwartet. Die Untersuchung wird daher mithilfe einer potentiell auch in der Lehre einsetzbaren, computergestützten Lernumgebung durchgeführt, die für die Versuchspersonen einen curricular relevanten, komplexen naturwissenschaftlichen Lerngegenstand zum Inhalt hat. Lerngegenstand sind molekularbiologische Vorgänge in der Zelle. In Studie 1 soll zunächst mit Hilfe von Eye-Tracking erfasst werden, inwiefern ein visueller oder verbaler Lernstil die Steuerung der Aufmerksamkeit zwischen Bild und Text bzw. auf einzelne Bildelemente in Abhängigkeit von der Textinformation beeinflusst. In Studie 2 werden in einem 2x2x2-Design Visualisierungsform und Textmodalität systematisch variiert, um bisherige Befunde zum unterschiedlichen Lernerfolg von Verbalisierern und Visualisierern beim Lernen mit unterschiedlichen Lernumgebungen zu replizieren und weiter auszuschärfen. In Studie 3 schließlich soll die Bedeutung der Transienz (vs. Interaktivität) für die Wirksamkeit von Animationen im Vergleich zu Standbildern erforscht werden, wiederum mit besonderem Blick auf vermittelnde Effekte durch den kognitiven Stil. In Abgrenzung zum kognitiven Lernstil werden zusätzlich Lernpräferenzen und räumliches Vorstellungsvermögen als Kontrollvariablen erhoben. Damit soll die Dimension des kognitiven Stils weiter ausgeschärft werden.

Förderung: